Weil wir / lieben Söhne (die ihr durch unsere Anweisung die rechte
Erkäntniß unserer ersten Materiae empfangen habt) euch würdig
finden umb ferner in dem übrigen unsers Processes zu unterrichten
/ und dadurch alle solche Zweiffel / welche etwa in unserer Abwesenheit
bey euch eingeschlichen seyn möchten / auszurotten / auch eure
Arbeit zur höchsten Vollkommenheit des Wercks vorsichtiglich zubefördern:
Als eröffnen wir hiemit euch und eurentwegen der gantzen Welt / alle
die unfehlbaren Regeln / welche zu Vermeydung des Irrthums in einer so
wichtigen Sache dienen können. Vor eurer Straff-Schrifft / geehrte
Mit-Adepti, fürchten wir und deßwegen nicht / ob ihr schon bißhero
nicht gewollet / daß die volle Praxis unserer Geheimen Kunst nebst
ihrer Theoria der Welt entdecket werden solle / in dem wir alles aus blosser
Liebe zum Nechsten thun / und aus solcher Ursache unsere Schrifften so
eingerichtet / daß auch die / welchen unsere Person nicht bekannt
/ selbige verstehen / und sattsam darraus urtheilen können / daß
nicht allein die Wesentliche Warheit der gantzen Hermetischen Theorie und
praxis darinnen / sondern auch jede anbey gemeldete Arbeit öfters
durch unsere eigene Hände gegangen seye / sonst wir unmöglich
das Vermögen hätten solche völlig eingerichtete / und unfehlbare
/ Unterweissungen zu deutlichen Verstande aller dunckelen und verwirreten
Philosophischen Rätzel / und Warnung für allen Zufällen
und Betriegereyen in der Hermetischen Kunst / fürzuweisen / woran
sonst manch rechtschaffenes Gemüthe sich verstossen / und von
fälschlich vermutheten Besitzern der natürlichen Geheimnüssen
verführet worden. Nunmehro / geliebte Söhne / könnet
Ihr (wenn euch Gott erst die gesegnete Erkäntniß unserer ersten
Materiae durch unsere Aphorismos, oder auff andere Weise / gegönnet,
die Erfüllung eures Verlangens in Bearbeitung des grossen Elixirs
(dessen Materiae in allen dreyen von uns angezeigten Wegen nur einerley
ist, mit gegenwärtigen Regeln gewiß erhalten / und euch über
die den Menschen erwiesene Göttliche Barmhertzigkeit nebst uns erfreuen;
Wie diejenigen bereits gethan haben / denen wir auff unsern Reisen /
weil sie gute Principia in Philosophia und Theologia sehen lassen /
gleiche Instructiones mündlich gegeben / und sie dadurch
gebracht zu mehrer Vollkommenheit / und Verständniß aller
himmlisch und irrdischen Dinge / die ohne unsere Himmlische Kunst
nicht recht begriffen werden können Und haben wir uns in Erwehlung
der Personen unserer Freyheit gebraucht / indeme wir für unsere
Wissenschafft und Kunst alleine an den Göttlichen Seegen / und
unsere Arbeit / und keine lebendige Seele / verpflichtet sind / werden
auch damit überall / und so offt uns einige wohl qualificirte Personen
begegnen / continuiren. Was wir aber aus Mangel der persönlichen
Gegenwart mündlich nachlassen müssen / sollen nachfolgende
Aphorismi, die wir in meisten Europaeischen Sprachen durch den Druck gemein
machen wollen / ersetzen / die frembde Lügen von der
Wahrheit scheiden / und unsern Nechsten bringen zu wahrem Dienste
Gottes / und rechter Erkäntniß der Natur / welche beyde
allein den Menschen in dieser und jener Welt die höchste Glückseligkeit
zuwege bringen können.
A p h o r i s m i U r b i g e r i a n i,
oder
G e w i s s e R e ge l n /
W e l c h e d a d e u t l i c h
a n z e i g e n /
die drey unfehlbahre Wege / das grosse Elixir
der Philosophorum zu bereiten.
I.
Die Hermetische Wissenschaft bestehet in der Erkäntniß der ersten
Materiae der Philosophorum, welche ist in dem mineralischen Reich / bey
der Natur noch nicht determiniret.
II.
Weil denn eine undeterminirte Materie der Anfang ist von allen Metallen
und Mineralien / so folget / daß so bald einer so glücklich
ist / daß er solches weiß / und verstehet / Er auch
gar leicht begreiffen wird dessen Natur und Eigenschaften.
III.
Ob gleich etliche Personen mit närrischen Einbildungen angefüllet
/ träumen / daß die erste Materie nur allein an etlichen
gewissen Oertern könne gefunden werden / zu sonderlicher Zeit
der Jahres / und durch Krafft eines Magischen Magneten ; So sind wir doch
gewiß / (nach der Regel unsers Himmlischen Meisters Hermetis) daß
alle diese suppositiones falsch sind. Denn es wird allenthalben gefunden
/ zu allen Zeiten / und nur durch unsere Wissenschaft
IV.
Unsere Hermetische Kunst bestehet in der rechten Handlung unsers undeterminirten
subjecti, welches / ehe es kan zu dem höchsten Grad der Perfection
gebracht werden / nothwendig alle unsere Chymische Operationes durch
gehen muß.
V.
Unsere Chimische Operationes sind diese / Amalgamatio, Sublimatio, Dissolutio,
Filtratio, Coholatio, Destillatio, Separatio, Reververatio, Imbibitio,
und Digestio.
VI.
Weil wir nun diese Operationes die Unserigen nennen / so kan man
leichtlich dencken / daß sie mit der gemeinen Sophisten und Metallen
Verderber ihren Arbeiten nicht übereinkommen / denn diese verkleiden
alleine die subjecta in einen andern Habit / welcher mehrentheils mit ihrer
Natur nicht über ein kämmt; Wir aber verändern unser Subjectum
/ mit Beybehaltung seiner Natur und vorigen Eigenschafft.
VII.
Dieses unser Subjectum, nachdem es durch alle künstliche Operationes
gangen / welche allezeit der Natur nachfolgen / wird genandt der
Stein der Weisen / oder die fünffte Essenz der Metallen / denn es
von dem Wesen der 4. Elementen zusamen gesetzet worden.
VIII.
Die Metallen und Mineralien, welche die Natur schon determiniret / ob
man sie gleich könte wieder zurücke bringen in Mercurium, Wasser
und Dunst / können sie durchaus nicht genommen werden für die
erste Materie der Philosophorum.
IX.
Unsere wahre und auffrichtige Materie ist nur eine Dunst mit dem Metallischem
Saamen imprägniret / doch undeterminiret / erschaffen von dem Allmächtigen
Gott /gezeuget bey der Zusammenstimmung des Einflusses der Gestirne / enthalten
in dem innersten der Erden / als die Gebärmutter von allen erschaffenen
Dingen.
X.
Diese unsere Materie ist genandt undeterminiret / dieweil sie ein Mittel
ist zwischen einem Metall und Mineral und doch keines von beyden / es
hat in seiner Macht / beyderley fort zubringen nachdem das subjectum ist
mit welchen es zusammen kömt.
XI.
Eine solche Metallische Dunst / die in dem Eingeweid der Erde congelirt
und genehret worden / wird / wie gesagt / genennet undeterminret;
Wenn sie aber mit der Schönheit seines innerlichen / wie wohl
zugesetzten Feurs / die Schlange bezaubert / heist man ihn
der Philosophen determinirt grünen Drachen / ohne welches genugsame
Erkäntniß und dabey gelerneten Handgriffen niemand in unserer
Kunst etwas verrichten kan.
XII.
Dieser grüne Drache ist das natürliche Gold der Philosophorum,
sehr unterschiede von dem gemeinen / welches cörperlich und todt /
weil es schon gekommen zum Ende seiner Perfection nach der Naturl und deswegen
unbequem zu zeugen / es sey denn zu erst seibsten wider gebohren durch
unser Mercurialisch Wasser; Unser Gold ist Geistlich und lebend / hat die
gebährende Krafft in sich seibsten und in seiner Natur / das
männliche Vermögen aber darneben empfangen von dem Schöpffer
aller Dinge.
XIII.
Unser Gold ist genandt natürlich weil es nicht durch Kunst gemacht
ist / und weil es niemand als ein warhafftiger Jünger Hermetis kennet
/ welcher es zu separiren weiß von seinen uhrsprünglichen Chao,
es ist auch genandt Philosophisch / und wenn Gott nicht so gnädig
gewesen dieses zu unserer Disposition zuerschaffen / würde all unser
Verstand und Kunst in der Bereitung des grossen Elixirs umbsonst seyn.
XIV.
Aus diesem unsern Golde oder undeterminirten grünen Drachen / ohne
Zusatz einiger erschaffenen Dingen es mag Namen haben wie es wolle / wissen
wir durch unser universal menstruum alle unsere Elementa oder Principia
zu extrahiren / die nothwendig sind unser grosses Werk zu verrichten: Welches
unser erster Weg ist das grosse Elixir zu bereiten: Und weil dieses unser
erstes Chaos zubekommen ist ohne eintzige Unkosten / als nur alleine
die Mühe es zu graben aus der Ertz-Gruben / ist es nicht unbillich
genandt der eintzige Weg der Armen.
XV.
ie Operationes in diesem unsern ersten Wege sind fast diselben mit denen
andern / welche sind / wenn wir vereinigen unsern determinirten Drachen
mit unser Schlangen von welchen wir (damit die Repetitiones vermieden werden)
in den folgenden Aphorismis Instructiones für beyde geben wollen.
XVI.
Unsere Schlange welche also enthalten ist in dem Innersten der Erden /
ist von allen erschaffenen Dingen / sie mögen Namen haben wie sie
wollen /das nechste Subjectum, einer weiblichen Natur / zu unsern
Drachen durch ihre Copulation wird ein solcher astralischer und Metallischer
Saame / welcher unsere Elementa in sich halt herfür gebracht
/ aber doch mit etwas mehr Unkosten und Zeit das gantze Mysterium Hermetis
verrichten kan.
XVII.
Weil unsere Schlange von allen erschaffenen Dingen / das nechste
Subjectum einer weiblichen Natur zu unsern Drachen ist / wird sie nach
ihrer Copulation für das Grundwerck unserer Philosophischen Arbeit
genommen: Denn aus ihrem Eingeweide ohne Hülffe einiger anderen Metallen
oder Mineralien müssen wir unsere Principia oder Elementa die zu unserem
Wercke nöthig sind heraus ziehen / nach dem sie durch unser
Universal Menstruum wieder in ihr erstes Wesen zurück gebracht worden.
XVIII.
Dieses weibliche Subjectum kan nicht wieder zurücke gebracht werden
/ es sey denn / daß man es von seinen impuriteten und heterogenischen
Qualitäten frey mache / welche Schaffung mann durch seines gleichen
verrichten muß / daß es möge desto besser tüchtig
seyn / die geistliche Liebe unseres grünen Drachen zu empfangen.
XIX.
Nachdem unsere Schlange mit ihrer Kette ist gebunden / durchgedrungen mit
Blute unseres grünen Drachen und 9. oder 10. mahl durch das verbrennliche
Feuer in die Elementarische Lufft getrieben / wo ihr nicht findet
/ daß sie über alle massen furiös und gar sehr durchdringend
ist / so ist es ein Zeichen / daß ihr unser Subjectum entweder nicht
treffet oder die Homogenea und ihre Proportion nicht verstehet.
XX.
Wenn diese rasende Schlange / nach dem sie durch das Universal Menstruum
dissolviret, filtriret, abgebrauchet und wieder congeliret, 9. und 10.
mahl / nicht in einer Wolcke überkömmt und sich verändert
in unser Jungfr. Milch oder Metallisches Silber-Wasser / gantz nicht Corrosivisch
/ und doch unempfindlich und unsichtlich alle Dinge die bey ihr
kommen verkehrend / so kan man klärlich sehen / daß ihr irret
in der Erkäntniß unsers Universalmenstrui.
XXI.
Die Schlange wovon ich nun rede / ist unser wahres Wasser der Wolcken
/ oder der rechte Adler und Mercurius der Philosophorum sehr unterschieden
von dem gemeinen / welcher leiblich dicke / todt / voller haeterogenischen
Qualitäten / und ein Subjectum ist / welches aus seiner
Sphera gefallen / wie unreiffe Früchte von dem Baum; Unser
Wasser ist Geistlich / durchsichtig / lebendig / hat seinen Sitz
in seiner eigenen Sphere wie ein König auff seinen Thron.
XXII.
Ob gleich der gemeine Mercurius solche unreiffe Frucht ist l leiblich und
todt / den wo ihr ihn wisset zu Amalgamiren mit unsern Drachen und mit
dem Universal Menstruo wieder zurück zubringen/ so könt ihr versichert
sein / daß ihr nachmahls daraus könnet bereiten einen Mercurius
Sophicum, woraus ihr werdet gar gewiß fort bringen das grosse Elixir
/ ausfinden die Heimligkeit aller Heimligkeiten / eröffnen
die schweresten Schlösser / und in euerer Gewalt haben alle Schätze
der Welt.
XXIII.
Unser Mercurius ist genandt der Mercurius Philosophorum weil er ein Subjectum
ist welches nicht fertig zu unserer Disposition praepariret gefunden wird:
denn es muß nothwendig bey unsern Philosophischen Bereitung aus dem
ersten Chao gemachet werden / und ob er gleich durch die Kunst gebohren
/ ist seine Gebährung doch natürlich / und imitiret die Kunst
in ihrer Arbeit alleine die Natur.
XXIV.
eil unser Subjectum nicht kan die feurige Schlange derer Philosophorum
genennet werden / auch das Vermögen nicht hat einiges erschaffen
Ding zu überwinden / es sey denn erst durch unsern grünen Drachen
/ und Universal Menstruum (wovon es zuvor überwunden / verschlucket
und in das innerste Eingeweide begraben werden muß) dazu tüchtig
gemacht / so folgen daraus unwiedersprechlich / daß die tödtende
und lebendig machende Krafft eine natürliche Eigenschafft unsers grünen
Drachens und Universal Menstrui seyn müsse.
XXV.
Das Universal Menstruum derer Philsophorum ist das jenige himmlische Wesen
/ ohne welches nichts in dieser Welt leben oder sich erhalten kan:
es ist auch der edle Ritter / welcher erlöset die unbefleckte Jungfer
Andromeda, welche mit einer starcken Kette fest gemachet war an den Baum
in der Macht des Drachens / wessen geistliche Liebe sie angenommen aus
Furcht / sie möchte bey ihm ewiglich verschlungen werden / (welches
auch nicht können verhütet werden / wo dieser edle Ritter
nicht ihr wäre zu Hülffe kommen /) sie wird eines Kindes
genesen / welches seyn wird ein Wunder derer Wunder in der Natur.
XXVI.
Wo unsere Jungfer in ihren Gefängniß / ehe sie loß gelassen
wird / nicht offenbahret ihre herzliche Schönheit mit allen
ihren innerlichen vielfältigen / zarten und natürlichen Farben
/ wunderlich bezaubernd / und sehr angenehm den Augen / so ist es eine
Anzeigung / daß sie völlig den geistlichen Beyschlaff
des Drachens genossen hat.
XXVII.
Wo das Universal Menstruum die Jungfrau nicht gäntzlich erlöset
hat von den Klauen des Drachens / ist es ein Zeichen / entweder daß
sie nicht gnugsam von ihren haeterogenischen Oualtitäten befreyet
oder daß sie nicht sattsame äusserliche Hitze empfangen / oder
daß das Universal Menstruum noch zu schwach gewesen / sein
Fürnehmen auszurichten.
XXVIII.
Zuwissen ob die Amalgamatio, Sublimatio, Dissolutio, Filtratio, Congelatio,
und Destillatio, sind natürlich und Philosophisch gewesen / so muß
der gantze Cörper der Schlangen geistlich und durchsichtig herübersteigen
/ und nur etliche wenige und gar leichte Feces in Grunde lassen / welche
durch eine Kunst in einen lauffenden Mercurium, oder einige andere Art
einer Metallischen Substanz könne gebracht werden.
XXIX.
Wofern nach allen diesen obgenannten Arbeiten / und der Scheidung /
unsere Schlange /in Fall sie mit einen reinen oder unreinen
Metalle amalgamiret wird / die Schmeltzung nicht vertragen kann / so ist
eure fernere Arbeit damit umbsonst und ihr wandelt nicht in rechten Wege
der Hermetischen Kunst.
XXX.
Unsere Philosophische Destillationes bestehen nur in der rechten Separation,
unsers Geistlichen und Mercurialischen Wassers / von aller seiner giftigen
öhlichten Substantz / (welche keinen Nutzen in unserer gantzen Kunst
hat) und von dem Capite mortuo, welches nach der ersten Destillation zurücke
geblieben.
XXXI.
Wo nach der ersten Destillation, nicht ein über alle massen corrosivisch
und sehr durchdringendes rothes Oel auffsteiget (nach welches Erscheinung
im Halse der Retorten alsobald der Recipient verändert werden muß)
ist es ein Zeichen / daß die Destillation nicht rechtmäßig
geschehen / und folgendlich / daß das innerliche Feuer unsers
metallischen dämpfigten Wassers annoch in seinem Capite mortuo sey
/ und von einem gifftigen Rauch und äußerlichen Feuer verdorben
/ und zu dieser Arbeit nichts nütze.
XXXII.
Wenn ihr in dieser ersten Destillation, so einen grossen Fehler begehet
/ werdet ihr zwar / ohne daß ihr das Werck von fornen wieder anfanget
/ den doppelten Mercurium der Philosophen nicht bereiten / doch
wo ihr unser Kunst wohl verstehet , könnt ihr unsern einfachen Mercurium
zur Wirckung grosser und wunderbahren Dinge leichtlich daraus herfürbringen.
XXXIII.
Dieses Blutrothe Oehl / dringet mit seinem Rauch durch jedes allergeringste
Theil aller Metallen und Mineralien und fürnehmlich des Goldes / aus
welcher Dissolution man gar leicht die rechte Tinctur oder Essentz mit
hoch rectificirten Spiritu Vini ausziehen und es zusammen über den
Alembicum bringen kan / welches in der Warheit ein grosses Medicament für
des Menschen Cörper ist.
XXXIV.
Man kan auch eine hoch blutrothe Tinctur von treflichen Tugenden aus oberwehnten
Capite mortuo mit hoch rectificirten Spiritu Vini ausziehen, wenn das Caput
mortuum etwa ungefehr / oder durch ein Unglück mit dem innerlichen
Schwefel unsers Mercurial-Wassers und mit dem rothen Oele vermischet worden:
Womit / nachdem sie durch Abdämpffung in Pulver verändert / darneben
imbibiret und Philosophisch digeriret ist / ihr unvermercket / und
geschwinde zu grosser Verwunderung aller Galenisten und gemeiner Chymisten
allerhand Kranckheiten curiren könt / weil es ist eine solche
Medicin die nechst dem grossen Elixir für eine der besten gehalten
wird.
XXXV.
Die meisten Philosophi, weil ihr Fürnehmen war / weiter und zu der
herrlichen Vollkommenheit unserer Himmlischen Kunst zu geben / gebrauchten
dieses rothe Oehl / nachdem sie es zur Potabilitbt gebracht / zum
innerlichen Medicament oder zu äusserlichen Kranckheiten / ohne dessen
weitere Bereitung biß sie das grosse Elixir erlanget hatten.
XXXVI.
enn das Caput mortuum nicht die Magnetische Krafft hat / daß es den
Spiritum Mundi aus dem Gestirne kan an sich ziehen / so ist es ein Zeichen
/ daß am Ende der Destillation des rothen Oehls das äusserliche
Feuer so hefftig gewesen l daß es den Magneten / welcher
in den ersten Fecibus unsers Mercurial-Wassers enthalten / gäntzlich
verbraucht.
XXXVII.
Wo nach der ersten Destillation, das geringste Theil / von den Jungferlichen
Mercurial-Wasser / durch einige Kunst wieder in einen lauffenden Mercurium
oder einige Metallische Substantz kan gebracht werden / so ist es ein klar
Zeichen / daß entweder das Subjectum oder dessen Praeparation und
Reduction zu Wasser nicht aufrichtig / natürlich oder Philosophisch
gewesen.
XXXVIII.
Ob gleich der oben genandt Spiritus Mundi gantz keinen Nutzen in diesen
unsern Werck hat / so ist er doch ein Menstruum die Tincturen aus
Metallen / Animalien / und Vegetabilien zuziehen / und grosse Sachen
in dieser Kunst zu verrichten / in dem er alle Fixe Corpora und
furnemlich das Gold flüchtig machet.
XXXIX.
Viele die sich ausgeben / daß sie die rechte Hermetische Wissenschafft
haben / bereiten Menstrua das gemeine Quecksilber zu solvieren / und
in Wasser zu reduciren / auff viellerley Wege / und durch unterschiedliche
Zusätze von Salzen / Schwefeln / Metallen / und Mineralien
/ weil aber alle diese Bereitung nur Sophistisch / wird ein jeder
in unserer Kunst Erfahrner / es wieder zu seiner Oualität zubringen
wissen.
XL.
Die Oualität unsers Mercurial Wassers ist / alle fixe Corpora flüchtig
zu machen / und alle Flüchtige fix zu machen / sich selbst
mit denen die fix sind zu figiren nach dessen Proportion; wenn es seinen
eigenen Corpus solviret / so vereiniget es sich mit demselben unzertrennlich
/ behält doch allezeit seine eigene Oualitäten und Eigenschaften
/ und empfänget von keinen erschaffenen Dinge einen Zuwachs / als
alleine von seinem rohen Cörper.
XLI.
Unser Mercurial-Wasser hat eine solche Sympathia mit dem Gestirne /
daß / wo es nicht verwahret gehalten und Hermetice sigilliret
wird / es in gar kurtzer Zeit wie eine fliegende Schlange / in
einer wunderlichen Manier nach seinen eigenen Sphera weg flieget / mit
sich nehmend alle die Elementa und Principia der Metallen / und
wird keinen eintzigen Tropffen oder das geringste zurücke lassen.
XLII.
Unterschiedliche Liebhaber Magischer Wissenschafft bereiten Magische Magneten
aus der Lufft und (wie sie fürgeben) aus dem Gestirn / solche
Menstrua auszuziehen / als sie nöthig erachten zu der Bereitung
des grossen Elixirs; Weil aber ihre Magneten zusammen gesetzet sind von
unterschiedlichen determinirten Sachen / ob gleich ihre Menstrua sehr kräfftig
sind / so versichern wir doch aus gnugsamer Erkäntniß
/ daß sie in unserer Kunst niemals etwas rechtschaffenes damit effectuiren
können.
XLIII.
Etliche meynen / daß niemand als ein sehr erfahrner Magus, nicht
aber durch andere Kunst und Wissenschafft / die Mittel ausfinden könne
/ aus welchen das grosse Elixir praepariret werde; Alleine ob wir wohl
wissen / daß die Magia zur Erlangung des höchsten Gradus
in menschlicher Weißheit nöthig sey / so versichern wir doch
/ daß zur Ausarbeitung des grossen Elixirs Animalien / Metallen /
Edelgesteine / und Vegetabilien keine Magische Wissenschafft erfordert
werde.
XLIV.
Wenn unsere Jungfer-Milch oder Metallisches Wasser zu einer vollkommenen
Geistlichkeit und über alle massen schönen Durchsichtigkeit gebracht
/ ist es genandt das wahre Chaos Philosophorum, denn aus demselben
alleine / ohne einigen Zusatz eines er-schaffenen / oder durch Kunst
zubereiteten Dinges müssen wir verfertigen und scheiden alle Elementa,
welche erfordert werden zu der Bildung unserer Philosophischen kleinen
Welt.
XLV.
amit wir verstehen mögen / wie wir aus diesen unsern Chao unsere
Philosophische kleine Welt sollen bilden / müssen wir erst das grosse
Gehuimniß und Fortgang in der Schöpffung der grossen Welt recht
begreiffen / weil wir ebenfals in unserer Arbeit diejenige Ordnung halten
müssen / welcher der allerhöchste Schöpffer in Erschaffung
der grossen Welt sich gebrauchet.
XLVI.
Wenn unser Chaos oder himmlisches Wasser sich selbsten gereinigt hat /
von seinem groben und begreiflichen Cörper / ist es genant der
Himmel der Philosophorum; der begreifliche Cörper aber die Erde /
welche öde und finster ist / und wenn unser Göttlicher Spiritus
der oben auff der Fläche des Wassers wallet / nicht aus den
gegreifflichen groben Cörper herfür brächte den herrlichen
Metallischen Saamen / so würden wir niemahlen können durch einige
Kunst weiter fortfahren mit der vollkommenen Erschaffung unserer kleinen
Welt / nach unserem Fürnehmen.
XLVII.
Dieser Himmel derer Philosophorum, nach dem er sich selber geschieden hat
von der Erde (in sich haltend den Philosophischen Samen und den Magneten
unseres Saltzes der Natur und von dem überflüssigen Wasser) wird
genandt Mercurius Simplex derer Weysen Denn welcher denselben erhält
/ erhält zu der selben Zeit die Wissenschafft und die Krafft / daß
er alle Metallen und Mineralien wieder kan zurücke bringen / und in
ihr erstes Wesen reduciren / die unvollkommenen Corpora vollkommen und
die Todte wieder lebendig machen kan / doch daß der Himmel allezeit
seine besondere Eigenschafft und Oualität behält / und das grosse
Elixir nach dem gebräuchlichen Wege derer Philosophorum herfür
bringen kan.
XLVIII.
ach dem wir das Wasser von den Wassern geschieden / wodurch ich verstehe
das Mercurialische Himmlische Wasser / von dem überflüssigen
Wasser / welches ist das Phlegma, zweiffelten wir im geringsten nicht /
durch Gottes Gnade und den Einfluß unsers Heiligen Geistes / solche
Früchte und Subjecta aus unserer Erde herfür zubringen / womit
wir gar gewiß die gantze Erschaffung können endigen / wenn wir
unsere Arbeit zu der höchsten Vollkommenheit fortsetzen wollen.
XLIX.
eil unser Mercurial-Wasser mit dem Himmel einerley Klarheit hat / und unsere
schwere begreiffliche Erde / welche sich selbsten von unsern Himmlischen
Wasser geschieden / mit der Erden einerley Eigenschafft ist / so werden
keine / oder Unverständige / verleugnen / daß
es zusammen sey der rechte Himmel und die wahre Erde derer Phibsophorum.
L.
Wo nach der Scheidung des Geistes von dem überflüssigen Wasser
/ die Welt / worinnen er enthalten nicht sehr klar und voller Licht
/ und eben so helle / als unser Himmlisches Wasser erscheinet / ist es
ein Zeichen daß die Scheidung noch nicht völlig zu Ende gebracht
/ weil der Geist noch mit dem Wassern vermischet.
LI.
Wo unser Mercurial-Wasser innerhalb 9. oder 10. Wochen oder zum längsten
in zweyen Philosophischen Monaten / sich nicht selbsten von aller seiner
eigenen Erde l welche den Metallischen Samen in sich hält / gäntzlich
geschieden hat / ist es ein offenbahres Zeichen / daß ihr entweder
in dessen Bereitung geirret habt / oder daß die Digestion weil sie
zu hefftig gewesen / verwirret und auffgebrandt hat das fürnehmste
Subjectum der Erschaffung.
LII.
Wenn diese Philosophische Erde / worinnen unser fürnehmstes Subjectum
liegt / von allen Wassern geschieden ist / muß man sie bey
einer gelinden Wärme sattsam trucknen / und alle äusserliche
Feuchtigkeit davon separiren / auff daß sie hernach desto besser
die Himmlische Feuchtigkeit unsers silbernen Wassers empfangen / und damit
seine eigene edle Früchte / vermittelst welcher unser Philosophische
Microcosmus erschaffen / ernehret und ersättiget ist / vereinigen
könnte.
LIII.
Wo die Erde / nach dem sie reverberiret und mit unsern Himmlischen Wasser
befeuchtet ist / unsere Lufft nicht also fort bereichert mit der erwarteten
Himmlischen Frucht / so möget ihr gar gewiß glauben / daß
in der Trucknung die äußerliche Hitze zu starck gewesen / die
innerliche Hitze und Natur Erden verbrannt / und also nothwendig euer Vorhaben
/ um das gantze Geheimniß der Schöpffung / nach dem herrlichsten
reichesten / recht natürlichen und heimlichsten Wege derer Philosophorum
zum Ende zu bringen / verderbet hat.
LIV.
Wenn die Erde durch die hefftige äusserliche Hitze gantz solte zerstöret
seyn / obs gleich gar gewiß ist / daß ihr in unserer
herrlichen Schöpffung nicht weiter könnet fortfahren / so könnet
ihr doch / wo ihr wisset unsern einfachen Mercurium mit einem gemeinem
Golde zu amalgamiren (welches dadurch auffgelöset / lebendig
gemacht und erneuert wird) vergewissert seyn / das grosse Elixir zu bereiten
/ ob gleich nicht so geschwinde / so natürlich oder
so reich / als wenn es ohne gemein Gold geschehen wäre / und dieses
ist unser dritter Weg.
LV.
Die Amalgamatio unseres einfachen Mercurii mit gemeinem Golde bestehet
allein in der rechten Proportion und in der unauflößlichen Vereinigung
derselben / welches geschicht ohne äusserliche Hitze in gar
kurtzer Zeit / ausser welcher gar genauen Proportion und rechter Verbindung
keine fruchtbahre Verheyrathung kan erwartet werden.
LVI.
Wisset dann / daß die rechte Proportion ist zehen Theile unsers einfachen
Mercurii zu einen Theil von eurem feinsten gefeilten Golde / welches darinnen
wie Eyß in gemeinen Wasser auffgelöset wird / mit einer unbegreiflichen
Manier / und so bald als die Aufflösung geschehen / folget
stracks die Congelatio und Fäulung / und wo ihr solches nicht findet
/ ist es ein Zeichen / daß der Mercurius seine rechte
Proportion übertrifft. Wenn nun euer Gold so wohl amalgamiret / vereinigt
/ gefäulet und unauflößlich mit unsern einfachen Mercurio
digeriret ist / so werdet ihr nur unsern Philosophischen Schwefel haben
in welcher Zeit gar leichte das gantze Werck hätte können zu
Ende gebracht werden / wenn ohne gemeinen Gold die Arbeit geschehen wäre.
LVII.
Obgleich unser einfacher Mercurius über alle massen Geistlich und
flüchtig ist / doch weil der rechte Würcker ist / welcher
den Samen oder Essenz aller Metallen reiffet / so klebt er doch
analle an / ob sie schon Corporalisch sind / und verläst sie
nicht / als durch Zwang der Capelle / und läst ihn ein starkes Schmeltz-Feuer
wohl mit Frieden.
LVIII.
Dieser einfache Mercurius / welcher ehe er zurücke gangen / einer
weiblichen Natur und ehe er alle seine Erde verlassen / ein Hermaphrodit
war / der Kraft hatte in beyden Geschlechtern / ist nun wieder einer
weiblichen Natur worden / und ob er schon verlohren hat das männliche
sichtbahre Feuer / hat er doch sein eigenes bewahret / welches für
uns unsichtbar ist / und womit er sichtbare Wirckungen verrichtet / in
Reiffung derer unvollkommenen Metallen / sobald ihr ihn mit einer
derselben determiniret habt.
LIX.
Wenn dieser unser Mercurius in rechtmäßiger Proportion amalgamirt
wird / (nachdem er durch ein fixes Metall determinirt worden) mit
einem unvollkommenen Metalle / so wieder gebähret und reiffet
er dasselbige / und verlieret darbey nicht das geringste von seiner
Ouantität oder Oualität / sothanes gereifftes oder gezeigtes
Metall wird auch / wenn es 6. Wochen digerirt worden / alle scharffe
Proben aushalten / und ein natürlich gewachsenes weit übertreffen.
LX.
Die Determination unseres einfachen Mercurii mit einen deren fixen Metallen
geschicht durch Solution einer geringen Quantität / gefeiletes
von rothen oder weissen / nach der Farbe und Qualität des Metalls
das ihr zu verbessern begehrt / und wo ihr nicht irret in der Scheidung
und Vereinigung der Materien, so könnet ihr versichert seyn / daß
ihr euer Verlangen nach einer Philosophischen Digestion erhalten werdet.
LXI.
Umb recht zu erfahren / ob der Mercurius simplex recht praepariret und
zur Vollkommenheit gebracht sey / so muß ein Tropffen davon auff
ein glühendes Kupffer-Blech getröpfet / solches durch
und durch tingieren / und weiß machen / auch nicht durch einen starcken
Fluß in Feuer davon geschieden werden können / wiedrigenfals
ist euer Mercurius nicht wohl ausgearbeitet / oder hat sich selbst noch
nicht von seiner eigenen Erde völlig geschieden.
LXII.
enn euer einfacher Mercurius gegossen auff seine eigene getrucknete Erde
/ sich nicht alsbald mit der Essenz derer Metallen vereiniget /
dameben höher von Farbe als Blut / und gläntzender als
Feuer wird / wodurch man erkennet / daß er sein eigen innerliches
Feuer angenommen und der Adler das Blut aus unsern rothen Löwen gesogen
hat / so habt ihr in Bereitung der Erde mit den Handgriffen geirret.
LXIII.
Dieser Mercurius, so geschwängert mit seiner Essenz oder Sulphur derer
Metallen / wird genandt / der doppelte Mercurius derer Philosophorum,
welcher ist von viel grösserer Oualtität und Tugend denn der
einfache / und mit dessen Eintrenckung in das Saltz der Natur / nachdem
der zuvor gesättigt worden mit dem einfachen / die gantze Heimligkeit
der Erschaffung der Philosophischen kleinen Welt erhalten und zu Ende gebracht
wird.
LXIV.
Zuwissen ob euer doppelter Mercurius Philosophisch bereitet und zur Gnüge
mit seinen eigenen innerlichen natürlichen Feuer geschwängert
sey / so giesset einen eintzigen Tropffen davon auff ein glühend
Blech von feinen Silber und wo dieser Tropfen das Silber nicht durch und
durch dringet mit einer hochrothen Tinctur, die das stärckste Schmeltz-Feuer
ertragen kan / zeiget es an / daß ihr entweder irret in dessen Bereitung
/ oder daß ihr ihm nicht Zeit gnug gelassen habt / daß
er aus seiner eigenen Erde eine völlige Sättigung empfangen hätte
können.
LXV.
Diese hochrothe Tinctur von unser Philosophischen Erde ausgezogen / wird
genannt unser Sulphur, unser unreiffes wesentliches Gold / unser
innerliches Elementarisches Feuer / und unser rother Leu / denn
ohne dessen Hülffe und Zuthun kan unsere Philosophische Welt nicht
ernehret / gereiffet oder zu Ende gebracht werden / weil er der
rechte Grund / und die wahre Essentz des ganzen Werckes unserer Erschaffung
ist.
LXVI.
Wenn die Erde ihre Seele verlohren / so ist das zurück gebliebene
der wahre Magnet / welcher an sich ziehet das Saltz der Natur von
dem vrrbrennlichen Feuer nach einer starcken Calcination von etlichen Stunden
/ welches Saltz nach seiner Reinigung und Hellmachung wird genannt
die verklärte Erde das Saltz der Philosophorum, nachdem es sich aber
selbst mit unsern einfachen und doppelten Mercurio, wenn sie erst gezeitigt
worden / vereinigt / von unsern Meister Hermete, der algemeine Spiritus,
denn die Kunst zu Erde gemacht hat.
LXVII.
Die Ausziehung / Reinigung / und Verklährung unserer Erden oder Saltzes
der Natur geschicht durch unsern einfachen Mercurium. Welcher / wenn er
auff die reverberirte Erde gethan wird / sie alsobald an sich ziehet /
und sich damit vereiniget / doch können sie durch eine gelinde
Destillation wieder geschieden werden / darnach das clarificirte
Saltz derer Philosophorum bereitet / und in euren Händen.
LXVIII.
Ob wir gleich unsern einfachen Mercurium in der Ausziehung seiner eigenen
Seele aus seinen eigenen Cörper und der Clarification dieses letzteren
gebrauchen; doch / weil es ein Philosophisches und ewigwehrendes
Menstruum ist / verlieret es nichts dadurch von seiner angebohrenen
Krafft / oder verringert sich nicht im geringsten an der Quantität
/ ist also wieder unser wahrer Alcahest, wie es den Paracelso solches
zu nennen gefallen hat.
LXIX.
Die Bemühung umb 3. Principia oder Elementa unsers Chaos zu erhalten
/ von ihren Unreinigkeiten wohl abzusondern / und zur höchsten
Perfection zu bringen /werden mit Recht genannt die drey Herculei Arbeiten:Denn
nach ihrer Endigung ist alle Arbeitl Mühe / und Gefahr bey unsern
Wercke fürüber.
LXX.
Etliche närrische Arbeiter geben vor / daß unser grosses Elixir
/ auff eine gar leichte Manier / und ohne eintzige geringste
Mühe kan gemacht werden. Welchen wir mit unserm Lehrmeister Hermete
gar kürtzlich antworten / daß solche Betrieger weder die rechte
Materie, noch deren rechte Bereitung wissen / doch wir leugnen nicht /
daß eine gesunde Person / von was Alter dieselbe auch sey / alle
unsere schwere Arbeiten / die zu dem Wercke nöthig/ verrichten könne.
LXXI.
Diese unsere Arbeiten werden deswegen schwer genannt / in Vergleichung
mit den folgenden Wercken / welche über alle maßen leicht /
ohne eintzige Mühe und Gefahr / und deswegen derer Kinderspiel
genannt wird / weil ein Kind oder Frau / die etwa Verstand haben / es gar
leicht ausarbeiten / und zu der höchsten Perfection bringen
können / wie auch solches von allen wahren Philosophis gelehret worden.
LXXII.
Ob gleich unsere obengedachte Arbeiten / nach der gemeinen Meinung
derer Philosophorum schwer und gefährlich geachtet werden / so
können wir auch das auf unser Gewissen versichern / daß
wir dieselbe alle gantz alleine / ohne die Hülffe einer eintzigen
lebenigen Creatur bey einem gemeinem Küchen Feuer bereitet / wie es
unterschiedliche Co-adepti unsere Freunde wissen / die damahls unseren
Fleiß bewundert und gebilliget haben.
LXXIII.
Kein wahrer Adeptus oder vollkommener Künstler kan leugnen / daß
nicht das gantze Werck des grossen Elixirs von Anfang biß zum Ende
könne verrichtet werden / in einem eintzigen Ofen / in einer
einzigen Art des Gefäß / und durch eine eintzige Person
allein mit geringen Kosten.
LXXIV.
Etliche Betrieger wollen den gemeinen Mann bereden / das Gold /
Silber / und viele andere Ingredientzien / erfordert werden zu der
Bereitung des grossen Elixirs nach dem fürnehmsten Wege: Welches /
daß es falsch sey / die Lehre derer Philosophorum, und unsere eigene
unfehlbare Regeln gnugsam anzeigen: Denn es ist sehr gewiß / daß
wir weder einige von ihren Ingredientzien noch Silber oder Gold (es sey
denn / wie zuvor gedacht / in unseren dritten Wege) biß
wir zu der Fermentation unsers Elixirs kommen / gebrauchen.
LXXV.
Wir versichern euch mit allen wahren Philosophis, daß alle Sachen
/ die zu unserm Philosophischen Wercke nöthig / ohne das Feuer / die
Gefäße und etliche wenige Instrumenten die zu dem Ofen gehören
/ können für weniger 4. oder 5. Reichsthaler gekaufft werden
/ und das allenthalben / und zu allen Zeiten des Jahres.
LXXVI.
Weil den weder Gold noch Silber gebraucht wird in der Formirung und Speisung
unserer Philosophischen Arbeit / so folget / daß die alte
algemeine Rede etlicher Authoren / nemlich daß es unmöglich
sey Gold zu machen / ohne mit Gold zu arbeiten / nur eine falsche Einbildung
sey derer Menschen / die unsere Kunst nicht verstehen.
LXXVII.
Wenn unsere Herculei Arbeiten zur Vollkommenheit gebracht / welche sind
/ wenn unsere 3. Principia oder Elementa bereitet / gereinigt und
zu ihren Entzweck gebracht sind / so darff man doch das grosse Geheimniß
unserer Erschaffung nicht erwarten / es sey denn / daß
eine unscheidbare Vereinigung derer Elementen vorhero gantz genau zu wege
gebracht worden sey.
LXXVIII.
Wenn unsere Principia oder Elementa zu einer vollkommenen und unscheidbaren
Vereinigung und Reiffigkeit gebracht sind / wird es genannt der dreyfache
Mercurius derer Philosophorum, nach welchen Beschlusse die gantze Schöpffung
und Arbeit unsers Wercks gekrönet / und zum gewünschten Nutzen
gebracht wird.
LXXIX.
Unser gantzes Werck der Erschaffung von dem allerersten Anfange biß
zu seinem vollkommenen Ende / kann / wie wir versichert wissen /
in weniger denn 9. Monate bey einen erfahrnen und vorsichtigen Künstler
/ welcher unseren Regeln folget / zu Ende gebracht werden: Es sey
denn / daß ein unglücklicher Zufall euch begegne in unsern
Herculischen Arbeiten welchen zu verhüten / wird es in einum
steinern Gefäß gearbeitet / daß wird besser und gewisser
halten / als ein Glas / vornemlich / weil es auch
am meisten überein komt mit der Handlung derer ältesten Philosophorum.
LXXX.
Ehe ihr zu der Vereinigung eurer Elementen tretet / so muß
eure clarificirte Erde für allen dingen erstlich in einer mässigen
und beständigen Hitze der Aschen digerirt werden / sie dadurch von
aller unnatürlichen Feuchtigkeit / die sie etwa möchte nach ihrer
Reinigung angezogen haben / zu befreyen / und in Stand zu setzen / euren
einfachen Mercurium (der sie in der Kindheit ernehren muß) desto
besser zu empfangen.
LXXXI
Wo eure clarificirte Erde / nach dem sie einen gantzen Monat digerirt worden
/ nicht über alle massen trucken / zart und brüchig erscheinet
, so ist es ein Zeichen / daß ihr gefehlet habt in der Reinigung
und Clarification derselben / oder daß die äußerliche
Feuchtigkeit / welche sie angezogen / noch nicht davon geschieden ist.
LXXXII.
Sehet euch wohl für / daß ihr nicht anfanget eure Erde zu imbibiren
/ ehe ihr findet / daß sie gar wohl gereinigt / clarificirt
/ und getrucknet , und daß ihr sie sehr zart / und über alle
massen brüchig gemacht habt / denn es würde sonst ein grosser
Schade / so wohl eurem Mercurio seyn / und ob es gleich das Werck
nicht gantz verderben sollte / dennoch eine viel längere Zeit zur
Endschafft erfordern.
LXXXIII.
Nach dem unsere clarificirte Erde zu der höchsten Reinigkeit / Trückene
und Brüchigkeit gebracht ist / muß sie mit acht Theilen von
unsern einfachen Mercurio oder Jungfer-Milch imbibiret werden / welches
in kurtzer Zeit sich wird darein ziehen / wie in einen Schwamm / daraus
der hungerige Zustand unsers Kindes erscheinet / und muß man mit
dem Feuer nachmahls anhalten / biß das Kind wieder hungerig
ist.
LXXXIV.
Wo das Kind in 2. oder 3. oder zum höchsten 4. Tagen kein Anzeigung
giebet / daß es sehr hungerig sey / in dem es wieder gantz
trucken und brüchig wird / ist es ein mercklich Zeichen /
daß ihr es beschweret habt mit einer übermäßigen
Speisung desselben.
LXXXV.
Ihr müsset euch auch in der Speisung dieses edlen Kindes wohl fürsehen
/ denn wo ihr nicht alle unsere unfehlbahre Regeln wohl in acht
nehmet / so werdet ihr es nimmermehr zu seiner vollkommenen Zeitigung bringen
/ weil von der Erkäntniß und Proportion unserer Imbibition,
und derselben rechtmäßigen Handelung / das unbetrügliche
und glückliche Ende unsers gantzen Wercks dependiret.
LXXXVI.
So lange als eure Imbibitiones continuiren / muß ein sehr gelindes
Feuer seyn / damit ihr nicht einen Theil des Mercurii von der Erde jaget;
denn / gleich wie eine liebliche Wärme Leib und Seele vereinigen
/ und unser Werck zur Vollkommenheit bringen kan / so zerbricht
und zerstöret hergegen eine starcke Hitze alles.
LXXXVII.
Wenn das Kind durstig / muß es wieder imbibiret / und dieser Methodus
gebraucht werden / biß die Materie gnugsam / und das proportionirte
Gewichte von Mercurio empfangen; Wenn es aber alsdann nicht wie Wachs flüssig
/ weisser als Schnee / und gantz Feuerbeständig ist / müsset
ihr / biß alle diese Zeichen erscheinen / mit der Imbibition fortfahren.
LXXXVIII.
Die Imbibitiones werden nicht öffter / alle 3. oder 4. Tage
einmahl gemacht / in welcher Zeit ihr finden werdet / daß eure Materie,
nachdem sie allen euren Mercurium eingeschlucket / grossen Mangel
an Speise hat / die ihr gegeben werden soll biß zur völligen
Sättigung / und biß sie wieder wie Wachs fliesset /
woraus zu erkennen / daß sie keiner weitern Imbibition bedürfftig
sey.
LXXXIX.
Wenn eure Materie zu einer vollkommenen Flüssigkeit / unvergleichlicher
Weise / und unveränderlicher Fixität gebracht ist / so wisset
/ daß ihr das weisse Elixir biß zur Vollkommenheit ausgearbeitet
/ welches alle geringe Metallen in fein Silber verwandelt / wofern
es zuvor mit solchen fermentiret worden.
XC.
Ehe das weisse Elixir mit gemein Silber fermentiret ist / könnet ihr
es vermehren / so wohl in der Tugend oder Krafft / als in der Quantität
durch Continuation der Imbibition mit dem einfachen Mercurio wobey es nach
und nach in seiner Tugend ad infinitum gebracht werden kann.
XCI.
Wenn ihr das weisse Elixir elaboriret / und zur Reiffigkeit gebracht habt
/ und damit biß zum höchsten Grad seiner Vollkommenheit
fortgehn wolt / so müsset ihr an statt des Silber-Fermenti mit seinen
eigenen Fleisch und Blut / das ist / den doppelten Mercurio speisen /
und so es durch solchen ernehret / und so wohl in der Qualität
als Quantität vermehret wird / ist das gantze Werck nach Wunsch vollendet.
XCII.
So bald als die erste Imbibition geschehen /so werdet ihr eine grosse Veränderung
in eurem Gefäß / und nichts als eine Wolcke sehen / welche
das gantze Spatium des Gefässes erfüllet / indeme das fixe mit
den flüchtigen / und das Flüchtige mit den Fixen im Streite ist
/ das Flüchtige ist im Auffgang der überwinder / aber zuletzt
werden sie beyde durch ihr eigen innerliches Feuer in Gesellschaft des
äusserlichen vereiniget / und unaufflößlich mit einander
figiret.
XCIII.
Man muß in acht nehmen / daß das Glaß / welches
Oval , mit einem Halß einen halben Fuß lang gar starck / von
einer geschickten Grösse / und von solcher Capacität seyn
möge / daß eure Materie, wenn sie ins Glaß gethan ist
/ nur den dritten Theil desselben erfülle / und die andern 2 Theile
ledig bleiben; denn zu groß verzögerte das Werck in der Zeitigung
/ und zu klein würde es in tausend Stücken zerschlagen werden.
XCIV.
Nachdem ihr das edle Elixir mit eurem doppelten Mercurio gespeiset habt
/ so muß es nothwendig/ ehe es zu seiner vollkommen Fixität
gelangen kan / gehen durch alle Stände und Farben der Natur / worbey
wir urtheilen können von seiner Gelegenheit und gegenwärtigen
Temperamente.
XCV.
Die beständige und wesentliche Farben / welche erscheinen in der Digestion
der Materie, und ehe sie kömmt zur Vollkommenheit / sind 3 nemlich
schwartz / welches anzeiget die Fäulung und Zusammenfügung derer
Elementen; Weiß / welches anzeiget seine Reinigung; und Roth
/ welches bedeutet seine Reiffigkeit. Die andern Farben kommen und vergehen
in Fortsetzung der Arbeit / sind nur zufällige und unbeständige.
XCVI
Bey jedweder Speisung mit seinem eigenen Fleisch und Blut / Erneuerung
der Farben und Digestion, wird diß Kind je länger je stärcker
/ daß zuletzt es völlig gesättiget und gezeitiget
/ und genannt wird das grosse Elixir derer Philosophorum, womit ihr könnet
Wunder verrichten in allen dreyen Reichen / dem animalischen / Mineralischen
/ und Vegetabilischen.
XCVII.
Wenn euer Elixir zur Flüssikeit und vollkommenen Fixität gebracht
ist /und ihr es begehret zu bebrauchen auff Metallen / müsset
ihr es erst determiniren oder fermentiren / mit gemein gefeilten
Gold / in welcher Determination es wird zu Glaß werden / und
werdet ihr alsdenn haben eine unvergleichliche Medicin, welche die Macht
hat alle unvollkommenen Metallen ins schönste Gold zu verändern
nach aller Philosophen Lehre / wiewohl wir selbst niemals etwas anders
/ als die Genesung allerhand Kranckheiten / dadurch gesucht haben / wovon
unsere gute Freunde / denen diese unsere Arbeit gutes erwiesen / wohl zeugen
können.
XCVIII.
Man muß mercken in der Fermentation, daß das Elixir nicht grösser
sey in Quantität denn das Fermentum, anders kan ihr eheliches Band
nicht warhafftig zubereitet werden / und wenn des Fermenti mehr ist bey
dem Elixir / so verwandelt sich dadurch die gantze massa in Staub.
XCIX.
Der beste Methodus der Fermentation ist daß man nimmt ein Theil von
Elixir / thut es in die / Mitte von 10 Theil gefeilet Gold / welches
durch das Antimonium muß von aller Unreinigkeit befreyet seyn / und
hält es / Stunden lang in Circulir-Feuer mit solchen gradibus, daß
es die 2. letzten Stunden in guten Flusse stehe / wann es kalt ist / allzusammen
sehr brüchig / und Granaten färbig seyn wird.
C.
Das Amalgama Mercurii valgaris mit Bley / ist das geschickteste Subjectum
zur Projection. Die Tinctur aber / muß in dreyen Theilen darauff
geworffen werden / den / der eine in Wachs gerollet stracks anfangs
/ der andere eben so / worbey man im Tiegel den Laut der Separation
und Union allezeit vernimbt / und der dritte kurtz darauff; Letzlich 2
Stunden lang in stetigem Flusse gehalten / und darnach von sich selbst
erkalten lassen.
CI.
Wer unser groß Elixir nach vorgeschriebenen geheimenen Wegen machen
/ und dabey alle diese unfehlbare Regeln nicht in acht nehmen will / wird
sich am Ende mächtig betrogen finden / und sehen / daß er vor
alle und viele angewandte Unkosten / Mühe und Arbeit nichts als Verdruß
empfangen. Da hergegen unsere Nachfolger und Discipel, die aus unsern Wegen
nicht weichen / mit wenig Mühe und Unkosten sich eines glücklichen
Endes zu versichern haben / welches wir allen / die es mit der Hermetischen
Philosophie redlich meynen / von Hertzen wünschen
ENDE.
Allen auffrichtigen Seelen
und gewissenhafften Liebhabern der Hermetischen Philosophie unsern
freundlichen Gruß
Nachdem wir in unsern vorhergehenden Aphorismis solche unbetriegliche
Regeln und Anweisungen / als zur Praeparation des Elixirs, oder Circulati
Majoris, (das einige warhafftige Geheimniß rechter Adeptorum, welches
alle Königreiche der Natur beherrschend / nicht weniger andern Weißheit
begierigen Menschen als unsern Discipulis gefallen wird) vonnäthen
sind / deutlich vorgestellet: So wollen wir in sothaner Lehre fortfahren
/ und unsern Freunden benachrichtigen / wie sie bey vorfallenden Kranckheiten
sich curiren und erhalten sollen / biß sie mit ihren Verlangen
den gewünschten Zweck getroffen / und das grosse Elixir glücklich
ausgearbeitet haben Sie können aber ihre Gesundheit erhalten und wiederbringen
/ durch das in einem philosophischen Monat auff dreyerley Weise praeparirten
Circulatum Minus, oder vegetabilisches Elixir, wann sie unsern nachfolgenden
Aphorismis folgen / und kunstmäßig ihren Fleiß recht anwenden
wollen / und wird der Sonnenklaren Information halber niemand / der nur
ein wenig in der Chymie bewandert ist / fehlen können, übrigens
zweiffeln wir nicht / daß der / welcher den Seegen Gottes
zur Gesundheit und Reichthumb in unsern Schrifften gefunden / seiner unendlichen
Gnade und Barmhertzigkeit dancken / und diesen Allmächtigen Schöpffer
Himmels und der Erden loben werde / daß er uns so weit zu unsers
Nechsten Dienste erleuchtet hat /weil sothane Bewegung einen jeden wahren
Christen und Philosopho eigenthümlich zukommen solle.
CIRCULATUM MINUS URBIGERIANUM
ODER
DAS PHILOSOPHISCHE ELIXIR /
AUS
Dem Vegetabilischen Reiche.
Auf drey unterschiedliche Wege eingerichtet
Aphorismus,
I.
Unser Circulatum Minus ist nur ein Elixir / welches specificiret worden
zum Vegetabilischen Reiche / und kan dadurch desselbigen rechte Essentz
worinnen alle Vegetabilische Krafft und Eigenschafft / gleichsam in einen
Augenblick ohne Feuer oder weitere Bereitung der Vegetabilien ausgezogen
und erhalten werden / zu Verrichtung grosser Wun-der in der Artzney-Kunst
/ und andern Wercken der Natur.
II.
Wir heissen es Circulatum minus, weil es in dem vegetabilischen Reiche
eben das verrichtet / was das Circulatum Majus, oder Elixir Universale,
in allen dreyen Reichen auswircket / und wie offt es auch zu vielerhand
Extractionen oder Chymischen Experimentis gebraucht seyn möge /dennoch
nicht das geringste von seinen Kräfften oder Eigenschafften verlieret.
III.
Aus der Dianae undeterminirten Thränen / nach Apollo erschienen ist
/ und nachdem die drey Elementa separirt / determinirt, digerirt, und wieder-um
zur gloriösen Aufferstehunq gebracht sind / kön-nen wir ohn einiges
geschaffenen Dinges Addition dieses unser determinirt Elixir praepariren.
Wel-cher Weg von den Philosophis vor den ersten / edelsten und geheimsten
zum Eingange in dieser Natur Weißheit gehalten wird.
IV.
Die Determination derer Thränen von unserer Diana bestehet alleine
in ihrer vollkommenen und unaufflößlichen Vereinigung mit der
fixen vegetabilischen Erde / die Philosophisch praeparirt, putrificirt,
und geistlich gemacht seyn muß / in Ansehung welcher / obgedachte
Thränen lieblich genöthiget werden / ihre erste undeterminirte
Eigenschafft abzulegen / und sich specificiren zu lassen / auff solche
Art / wie unser Circulatum Minus erfordert
V.
Unser anderer Weg dieses vegetabilische Elixir zu praepariren ist / wann
man ein gewisses Vegetabile, so mit unter die vornehmsten gerechnet wird
/ und welches so wohl alleine wachsend / als unterstützet / zusehen
ist / durch gebührliche Handgrif-fe so tractiret / daß nach
geschehener ersten Praeparation, dieselbe putrificire, zu Oehl werde ihre
3 Principia scheiden lasse / und endlich vermit-telst der Reinigung / Conjunction
und Flüchtigmachung zu einem geistlichen und unsterblichen Was-ser
werde / wodurch alle Vegetabilia, so hinein geworffen sind / ihre Erneuerung
erlangen müssen.
VI.
Der dritte und gemeinste Weg besteht in der Vereinigung eines fixen vegetabilischen
Saltzes mit seinen eigenen flüchtigen und Sulphurischen Spiritu welche
beyde von gemeinen Chymicis gemacht und verkaufft worden. Und weil in ihrer
Praeparation ein Theil des reinesten Schweffels / worinnen die Seele wohnet
/ durch unphilosophische Handgriffe verlohren worden / so kan gemeldte
unaufflößliche Vereinigung nicht geschehen / als durch ein Schweffelhafftes
Mittel / daß die geschwächte Seele verstärcket / und darneben
Geist und Leib zur vollkommenen Conjunction tüchtig macht.
VII.
Solches eigendliche Mittel / zur unaufflößlichen Vereinigung
mehr gedachter zweyen Subjecten nöthig / ist eine Schwefel- und hartzigte
Materie, entsprossen aus einer todten oder lebendigen Pflan-ze / welche
an unterschiedlichen Orten der Welt ge-funden / und von allen Arten derer
Meerfischen erkandt wird; (die Copavianische halten wir vor die beste /
und nechst selbiger die Italänische) wann man solche mit dem Universal
Menstruo von ihren unreinen Theilen separirt / so dehnet es alle atomos
und Poros des fixen vegetabilischen Saltzes gantz aus einander / daß
es seinen eigenen Spiritum empfangen / und sich mit ihm vereinigen können.
VIII.
Zu Verstärckung des Schweffels / und Oeffnung/ oder Ausdehnung / derer
Saltz-Theilen / muß man selbige in einer mittelmäßigen
Digestions-Wärme , die ohngefehr mit der Küchen-Bruth übereinkömt
/ mit der hartzartigen Materie imbibiren / und so offt das Saltz trocken
wird / die Imbibition repetiren / biß endlich das Saltz nicht von
der Materie weiter annehmen will.
IX.
Währender Imbibition muß man täglich 9. oder /10. mahl
mit einem Spatel / oder trucknen Holtz / die gantze Massam wohl umbrühren
/ wodurch die hartzigte Materie einen bessern Ingress in das Saltz empfangt
/ und ihre Operation geschwinder verrichtet;
X.
Man muß sich wohl fürsehen / damit bey der Imbibition nicht
der geringste Staub / oder andere Unreinigkeit / in die Massam falle /
auch nichts / welches einen Schwefel bey sich hat / in der Nähe gelassen
werde. Denn in dem die Saltz-Theilgen so sehr geöffnet und ausgedehnt
worden / kan ein fremder Schwefel solche leicht zu etwas anders determiniren
/ und so die gantze Arbeit verderben / weßhalben das Geschirr stets
mit einem Papier voll kleiner Löcher / oder etwas anders Geschickliches
/ bedecket seyn soll.
XI.
Wann in 3. oder höchstens in 4 Wochen das fixe vegetabilische Saltz
nicht seine völlige Saturation erweiset / so ist die Arbeit vergeblich;
Und hat man entweder in der Erkäntniß des Saltzes / oder der
Sulphurischen und hartzigten Materie, oder in dem imbibiren / geirret.
XII.
Nach geendigter imbibition ist das Saltz geschickt seinen eigenen Geist
zu empfangen / und wird hernach dadurch geistlich / flüchtig / durchsichtig
/ und so Wunderkräfftig / daß es in eines jeden Vegetabilis
kleinste Theile und Poros nicht allein eingehet / sondern auch alsbald
dessen Ele-menta, oder innerliche wahre Essentz davon abscheidet.
XIII.
Ob nun schon das Saltz völlig zur Reinigung mit seinem eigenem Spiritu
praeparirt ist / so kan solche doch nicht geschehen / wann man beyder rechte
Proportion (nemlich / daß das Volatile allezeit über das Fixum
praedominire) nicht in acht nimbt / dann wiewohl beyde Subjecta einander
im Wesen nicht entgegen sind / so werden sie doch durch ungleiche Eigenschafften
unterschieden.
XIV.
Vor dem Anfange der Destillation und cohobationen / wann der vegetabilische
Spiritus zu seinem Saitze gefüget worden / muß man die Massam
8. oder 10. Tage putrificiren lassen / in welcher Zeit der Sulphurische
Spiritus durch die hartzigte Materie gestärcket / und weil sich das
Saltz dabey auffschliesset / Krafft empfänget / umb in desselben Innerstes
hineinzugehen / und nebst der Volatilisation die gründliche Vereinigung
zu bewerckstelligen.
XV.
Wann nach 6. oder 7 Destillationen und cohobationen des herüber getropfften
auff das zurückgebliebene der Spiritus nicht sehr scharff / das Caput
Mortuum hergegen gantz ungeschmackt ist / so hat man in Erkäntniß
des vegetabilischen Spiritus (welcher seinen eigenen Leib allezeit mit
Cohobationen flüchtig macht / und sich darmit vereinigt/) geirret.
XVI.
Das Schweffelichte Mittel zur Vereinigung muß im Fortgange der Destillation
nicht auffsteigen / weil es Leib und Seel / ehe der Leib durch den Geist
flüchtig gemacht worden / vereinigen soll / und gleich wie zuvor das
schweffelichte Mittel zur Vereinigung des Leibes und der Seelen höchstnöthig
gewesen / so würde es im Gegentheil mit seinem übersteigen nun
alles verderben.
XVII.
Wann das schweffelichte Mittel übersteigt / so bald der Spiritus seinen
Leib anfängt überzuführen / und sich damit unaufflößlich
zu vereinigen / so wird das Feuer nicht wohl regiert / und an statt der
gelinden dämpffigen Wärme zu Beforderung der Conjunction, eine
gewaltsame Hitze zur Destruction gegeben
XVIII.
Wann das Saltz völlig geistlich gemacht / und mit seinen eigenen flüchtigen
Spiritu gründlich vereiniget ist / so hat man das Circulatum Minus
oder vegetabilische Elixir / und Menstruum in seiner Macht / wodurch wunderbare
Würckungen im Vegetabilischen Reiche geschehen können / in deme
augenblicklich nicht allein eines Vegetabilis Elementa oder wahre Principia,
sondern auch zugleich dessen reines Wesen vom unreinen / damit separirt
werden.
XIX.
Wann man in dieses Vegetabilische Elixir wirfft ein grün und geschnitten
Vegetabile, so putrificirt sichs in weniger / als einer halben Viertel
Stunde Zeit (ohne äusserliche Hitze) ein Theil fällt gantz erstorben
zu Grunde / (welcher nur die unreine Erde ist /) oben auff schwimmet ein
gelbes Oel / darinnen sich das Saltz mit dem Schweffel auffhält /
und das Elixir kriegt die Farbe des gebrauchten Vegetabilis in dem es dessen
Spiritum eingeschlucket hat: Solten aber diese Zeichen nicht erscheinen
/ so wäre unrecht gearbeitet.
XX.
Ein einiger Tropffen des gelben Oels alle Mogen und Abend mit einem Glaß
Wein / oder andern guten Vehiculo eingegeben in Kranckheiten / wofür
das gebrauchte Vegetabile sonst gewöhnlich adhibirt wird / curirt
solche Kranckheiten / oder Beschwerungen / unfehlbar und ungefühlich
/ stärcket auch die Lebens-Geister gewaltig / und reiniget bey ansteckenden
Seuchen das Blut fürtrefflich / wann man mit dem Gebrauche continuiret.
XXI.
Ein in dieses Menstruum geworffene Corall giebt ein trefliches Experiment:
Dann ob wohl des Coralli Pori fester / als in keinem andern Vegetabili,
geschlossen sind / so resolvirt sichs doch auch alsbald darinnen / sein
innerlicher Geist geht ins Menstruum, sein Leib und Seele oben auff wie
ein Blutrothes Oel / und seine grobe Erde fällt wie ein grau Excrement
zuletzt an den Grund.
XXII.
Das wahrhafftige Elixir Proprietatis (wie es Paracelsus nennet) wird gemacht
/ wann man Myrrhen / Aloes und Saffran / Ana in dieses Menstruum wirfft.
Dann solches Elixir schwimmet alsbald oben auff / ist ein grosses Cordial,
und curirt / fast wie das Universale Elixir / alle geneßliche Kranckheiten
/ das Caput Mortuum aber fällt zu Grunde.
XXIII.
Dieses Menstruum solviret nicht allein allerhand gummata, und andere vegetabilische
Wesen / sondern auch alle Oele und Balsam / die aus Vegetabilien entspriessen
/ welche alsdann so wohl bey Lebendigen / als Todten / Wunder verrichten
/ in deme diese letztem ohne weitere Mühe oder Oeffnung der Leiber
damit unverweBlich gemacht werden können.
XXIV.
Wiewohl diß Menstruum alleine auff die Vegetabilia specificiret ist
/ so zieht es doch auch aus Mineralien und Metallen augenblicklich die
Tinctur, kan aber ihre Principia nicht sämtlich separiren , weil es
von der Natur darzu nicht verordnet / auch nützen die aus dem Metallischen
Reiche dadurch gemachte Sulphura mit ihrer balsamischen Krafft der Lunge
und Miltz nicht so viel / als das mit diesem Menstruo gemachte Elixir Proprietatis,
so daß die Extraction der Metallischen Tincturen alleine Curiosität
wegen hier angeführet wird.
XXV.
Weil dieses Vegetabilische Menstruum ewig während ist / so muß
man sich auch in acht nehmen / damit in seiner Abscheidung von dem Oel
und Spiritu der Vegetabilien durch Unvorsichtigkeit nichts verloren werde
/ welches verhütet wird / wann man die Destillation gelinde im Balneo
vaporoso verrichtet / und das Geschirr zuvor wohl lutirt und wieder getrucknet
hat. Das Menstruum gehet über mit dem Phlegmate des Vegetabilis, von
welchen man es scheidet durch Destillation in Balneo zu weitern Gebrauch
/ es läst alsdann das Oel und den Spiritum des Vegetabilis am Grunde
liegen / die doch mit einer gemeinen Hitze leichtlich übersteigen
/ und nicht das geringste zurücke lassen / in deme alles durch das
Menstruum gereiniget / wieder gebohren und geistlich gemacht worden.
XXVI.
Wann man das Oel / oder die Essentz eines Vegetabilis, auf jetzt beschriebene
Art / oder einen andern Philosophischen Weg (wie wir in unserer zweyten
Manier zu Bereitung dieses unsers Elixirs gemeldet haben) gemacht / weißt
/ Natur gemäß / ohne Feuer zu putrificiren / alle unsere Principia
daraus zu ziehen / solche nachmahls zu reinigen und conjugiren / damit
alles geistlich und durchscheinend werde / erlanget man aus sothaner zweyten
Regeneration das grösseste Arcanum der Vegetabilien md der Welt /
welches nicht allein in seinem eigenen Reiche fürtreflich ist sondern
auch im Mineralisch-und Metallischen Reiche grosse Kräffte erweiset
/ nur dem Golde und Silber ist sein Vermögen zu schwach.
XXVII.
Wann diese unsere Wiedergebohrne Essentz mit unserer ersten Materie determiniet
wird / so schliest sie radicaliter auf allerhand Metallen und Mineralien
, fürnemlich Gold / daß darinnen / wie Eiß in warmen Wasser
/ zerschmeltzt / und weder durch Destillation und Digestion, noch anders
Mittel / zu Gold reducirt werden kan / sondern es entstehet daraus nach
geschehener Philosophischen ersten Digestion, Separation der 3 Principien,
Putrefication, Conjunction, zweiter Digestion, und dritten Regeneration
die allerhöchste Artzney vor menschliche Leiber / die mit dem grossen
Elixir einerley Kräffte in Kranckheiten hat / und wie unser Mercurius
simplex, in Mineralien und Metallen wirkket.
XXVIII.
Dieses Menstruum Regeneratum wird durch unsere Materie determinirt / vermittelst
bey der Amalgamation, in welcher das Vegetabilische Menstruum, aus der
ersten Materie alle ihre Kräffte und Eigenschafften ziehet / mit seinen
eigenen vereiniget / und dadurch / gleich unserm Mercurio simplici, die
Macht empfänget alle erschaffene Dinge / denen es zugesetzt / zu solviren
und flüchtig zu machen.
XXIX.
Viele glauben / daß beyde Elixir aus unterschiedlichen determinirten
Dingen / als menschlichen Excrementen, Mayen-Thau (welcher ihr Menstruum
von oben / und ihr Wolcken Wasser seyn solle) etc. praeparirt werden können
/ auch das müglich das grosse und Universalissimum Elixir aus diesen
unsern / oder einem andern regenerirten Menstruo Vegetabili, zu machen:
Weil wir aber wissen / daß solche Menstruua, von ihren Liebhabern
Mercurii Philosophorum genannt / ob schon die Metallen solviren und flüchtig
machen / dannoch nicht das geringste darinnen verbessern können /
so halten wir alle dergleichen Dissolutiones und Volatilisationes weder
Natur gemäß noch Philosophisch / und versichern mit gutem Grunde
/ daß oben angeführte Meynungen falsche Vorurtheile und selbst
eingebildete Grillen sind.
XXX.
Wir lehren mit unserem hocherleuchten Meister Hermete, daß der allmächtige
Gott in Erschaffung der Welt einem jeden Dinge die Natur eingepflantzet
habe / etwas seines gleichen zu gebähren / und daß unsere Elixiria
auff keinen solchen Philosophischen Wege erlanget werden können: sondern
das Universale Elixir wird aus unserer undeterminirten Materie, das specificirte
Elixir aber aus der Vegetabilischen Wurtzel / gezeuget / wie unsere Aphorismi
in beyden Tractätlein genugsam anzeigen.
XXXI.
Endlich aus Liebe zu unsern Nechsten / der Weißheit und Kunst sucht
/ warnen wir jedermann / so begierig ist / eins von diesen Elixiren zu
bereiten / daß er alleine unsern vorgeschriebenen unbetrüglichen
Regeln / die ein kurtzer Begriff aller wahren und Philosophischen Theorie
und Praxis sind / folge und alle übrige vorbey gehe: Dieweil die meisten
Bücher-Schreiber ihre Sachen von hören sagen / oder blossen Bücher
lesen / haben / und wenig gefunden werden / die aus eigener Erfahrung die
Welt unterrichten können. Wiedrigenfals kan der Filius Artis leichtlich
durch einen Sophist, oder vermeinten Adeptum, betrogen werden.
Nun folget
Ein Anhang.
Worinnen enthalten ist die Auslegung der im Anfange
dieses Büchleins vorgestellten Figur.
Nachdem wir nun unsern 101 Aphorismis klar genug alle Schwerigkeiten
erörtert / und so weitläuffig die völlige Theoriam und Praxin
des gantzen Hermetischen Geheimnisses eröffnet / daß
jeder scharffsinniger Chymicus dadurch nicht allein die aller verborgenesten
Schrifften der Philosophen verstehen / sondern auch alle Realitäten
und Experimente, welche in Handlung unser Himmlischen Kunst fürfallen
/ nacharbeiten können wird: so haben wir auch für gut
befunden / unsere im Anfange dieses Büchleins gesetzte Figur /
als ein Compendium aller Philosophischen Sinn-Bilder / in Ansehung
derer Menschen zu erklären / welche unsere Discipuli zwar nicht sind
/ dennoch aber sich in andern Philosophischen Büchern bemühen
/ und ihre Gedancken über selbiger dunckele Figuren hefftig gehen
lassen / weil nach verstandenen unsern Bildern alle übrige leicht
zu errathen sind. Wie wohl nun gemeldte unsere Figur / wofern sie
ihre geheimen und vielfältigen Bedeutungen halber / als alle unsere
Subjecta und Operationes fürstellende / weitläuffig ausgeleget
werden solte / alles geschriebene überflüssig wiederholen
/ und also unsere Aphorismos unnützlich machen würde / so haben
wir dennoch endlich beschlossen / nachfolgende Explication mit gewöhnlicher
Kürtze aus Liebe zum gemeinen Besten hinbey zufügen / damit nicht
allein offt erwehnte Figur erkläret / sondern auch unsere Aphorismi
desto leichter verstanden werden.
Trägt also der Baum den Spruch / Virtus unita fortior: welcher
von der Seite der Schlangen die durch ihren halben Mond auf dem Haupt den
Planeten / unter wessen Influentz sie geboren langezeiget / gelesen
/ und zu dem untersten Schlangen-Spruch gefüget wird / bedeutende
/ daß die Schlange alleine / und ohne andern Beystand /
in unserer Kunst nichts zuthun vermöge; der grüne Drache
bedeut unsere erste undeterminirte Materie, in sich haltende alle unsere
Principia, (wie aus dem halben Monde auf dem Haupte / der Sonnen im Bauche
und dem Creutze im Schwantze zu ersehen) und lehrende durch beygefügten
Denckspruch / daß der grüne Drache ohne Beystand oder
Zusatz einiges erschaffenen oder gemachten Dings alles in unserm Wercke
vollbringen / und damit unsern ersten Weg in Effect setzen könne.
Wann aber unser Drache genöthiget wird sich mit unserer Schlange zu
vereinigen / und sich durch selbige determiniren zu lassen / so
wird solche Arbeit unser zweyfacher Weg genannt. Unsern dritten Weg /
und darbey die Continuation des ersten und zweyten/ weiset Apollo mit
der Sonnen auff dem Kopf / nebst Diana mit dem Monde / jegliches
das andere umarmende deutlich an. Der Fluß /darein sie steigen /
bedeutet den Zustand / in welchen sie gesetzt werden müssen /
ehe sie wieder gebohren / und auf einem der drey Wege vollkommen zur
geistlichen Natur und Union gebracht werden können. Der Hermaphrodit
bedeutet Apollinem und Dianam, die sich angefangen haben mit einander zu
vereinigen / und in einem eintzigen Leibe nun aus dem Wasser auf das Trockene
gehen / damit Diana; (worunter wir unsere Herculische Labores verstehen)
nach dem sie Meisterin von alles worden ihren edlen Samen zu Fortbringung
guter Früchte darauf sähen / und die angefangene Conjunction,
zur vollkommenen Verknüpffung fortsetzen könne. Werden derowegen
/ so wohl in dieser Figur / als den Aphorismis, auf geheime Weise dem Leser
fürgeleget alle fürnehme Haupt-Stücke des Glaubens und der
Religion / wovon uns das Alte und Neue Testament benachrichtiget/
Woraus sattsam erhellet / daß die Betrachtung der Natur getreulich
leite zur Erkäntniß der Himmlischen Ewigkeit / wohin
/ als zum rechten Endzweck unserer Schöpffung / wir unsere Gedancken
richten / und zu deren Erlangung alle unsere von Gott verliehene Gaben
demüthig anwenden wollen